Kulturgeschichtliche Themen im 2. Obergeschoß

Kunstgewerbezimmer

Der mit Aposteldarstellungen geschmückte Kachelofen (1732) stammt aus dem Haus der Familie Benz am Überlinger Graden Berg. Auch die mit Intarsien in Nussbaumholz verzierten Schränke, der Rollschreibtisch und Sekretär entstanden im 18. Jahrhundert.

Zur weiteren Ausstattung des Raums gehören ein Nähtisch aus Nussbaum (um 1830) und ein Stickrahmen mit einer angefangenen Arbeit sowie Ölgemälde, Aquarelle, Gouachen und Stiche aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie zeigen Motive vom Bodensee, u. a. die Reichenau und den Rheinfall bei Schaffhausen, Konstanz, Überlingen und Stein am Rhein sowie die Seeg’frörne von 1830.

Raum 25

In der großen Vitrine sind unterschiedliche kunstgewerbliche Arbeiten aus dem kirchlichen und weltlichen Bereich ausgestellt, im Zentrum kleinplastische Arbeiten des Zizenhausener Malers Anton Sohn, darunter seine Zyklen Totentanz und Das große Orchester.

Aus dem insgesamt 42 Gruppen umfassenden Zizenhausener Totentanzes werden 39 gezeigt. Sohn schuf sie 1822 nach Vorlagen von Matthäus Merian d. Ä. Dieser hatte von dem berühmten Totentanz, der um 1440 auf die Friedhofsmauer der Basler Predigerkirche als Mahnung zu gottesfürchtigem Leben gemalt worden war, einzelne Kupferstiche angefertigt. Sie wurden 1621 erstmals veröffentlicht und wiederholt aufgelegt. Der gekonnt modellierte, detailreiche Totentanz gilt als eines der Hauptwerke von Anton Sohn.

Sein Großes Orchester ist bis auf eine Figur komplett vorhanden. Anders als viele Darstellungen von Orchestermusikern jener Zeit besitzen Sohns lebendig modellierte und treffend charakterisierte Musiker keine karikierenden, sondern beinahe porträthafte Gesichtszüge.

Besondere Beachtung verdient darüber hinaus der prachtvolle Deckenstuck dieses Raums aus der Zeit kurz nach 1700.

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Museum Überlingen