Zeugnisse der Überlinger Schmiedekunst aus fünf Jahrhunderten.
Museums-"Mitbegründer" Medizinalrat Theodor Lachmann (1835-1918).
Am 4. Juni 1871 eröffnete der Arzt Theodor Lachmann, damaliger Konservator, das Überlinger Museum unter dem Namen "Kulturhistorisches und Naturalienkabinett" in einem Raum des Zeughauses am See. 1885 wurde das Museum ins erste und zweite Geschoss des Steinhauses verlegt. Von dort gelangten die Sammlungen in den 1908 durch die Stadt gekauften und bis 1913 renovierten einstigen Patrizierhof der Reichlin von Meldegg. Diesen richtete Lachmanns Nachfolger, der Kunstmaler und Restaurator Victor Mezger, als Museum ein.
Raum 2
In der bewusst gewählten Mischung aus künstlerischen, kunsthandwerklichen, exotischen, historischen und natürlichen Objekten wird das breite Sammlungsspektrum des Museums anschaulich.
Verschiedenartige Gegenstände gemeinsam zu präsentieren, steht in einer Tradition, die letztlich bis in die Antike zurückreicht. Von jeher weckten seltene und merkwürdige Dinge die Neugier der Menschen, die sie als Raritäten oder Kuriositäten zusammentrugen. Ihre Schätze stellten sie meist in einem Raum aus, der ausgewählten Personen zugänglich war.
Verschiedenartige Gegenstände gemeinsam zu präsentieren, steht in einer Tradition, die letztlich bis in die Antike zurückreicht: Seit alters weckten seltene und merkwürdige Dinge die Neugier der Menschen, die sie als Raritäten oder Kuriositäten zusammentrugen. Ihre Schätze stellten sie meist in einem Raum aus, der ausgewählten Personen zugänglich war.
Im 16. Jahrhundert entwickelten sich aus Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten zum Teil sehr umfangreiche und kostbare Sammlungen, die natürliche und vom Menschen gefertigte Objekte vereinten (Naturalia bzw. Artificialia). Ihre Hochzeit lag im 17. Jahrhundert, als Fürsten und wohlhabende Bürger so genannte Kunst- und Wunderkammern einrichteten und mit ihnen den universalen Zusammenhang aller Dinge – Geschichte, Kunst, Natur und Wissenschaft – zeigen wollten. Aus solchen Universalsammlungen gingen seit dem späten 18. Jahrhundert die Museen nach heutigem Verständnis hervor.
Die Objektvielfalt des Städtischen Museums Überlingen geht jedoch nicht auf das systematische, erkenntnisorientierte Sammeln einer einzelnen Person zurück. Vielmehr hat sie ihren Grund in der unterschiedlichen Herkunft der Gegenstände: Sie stammen aus Kirchen und städtischem Besitz – hier z. B. das seltene Schild der „Republik Baden“, die von 1918 bis 1933 existierte. Vor allem jedoch aus privaten Beständen, welche die jeweiligen Interessen der zumeist Überlinger Sammler spiegeln.
So treffen in diesem Raum Raritäten aus dem Morgen- und Abendland aufeinander.
Der folgende Raum befindet sich unter dem barocken Festsaal und gehört zum ursprünglichen Baubestand des 15. Jahrhunderts. Welchen Zwecken er früher gedient hat, ist nicht bekannt.
Die heutige Schausammlung berichtet unter den Gesichtspunkten Verkehr, Handel und Zünfte über die Geschichte der Bodenseeregion und Überlingen - von der Vorgeschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Herausragende Exponate sind eine um 4500 v. Chr. entstandene Kupferaxt und die von Fritz Geiges geschaffenen Buntglasfenster, die von 1899 bis 1939 den Sitzungssaal des Überlinger Rathauses geschmückt haben.